Samstag, 1. März 2008
Liebesgeschichten
Das Auge des Sturms
Seit Wochen der erste ruhige Tag. Es ist wie im Auge des Sturms. Stille. Es hat mich reingesogen irgendwie. Und ich weiss, der Sturm wandert. Und dann reisst es mich wieder in die Höhe, schlägt Häuser, Herzen, Autos, Küsse, Bäume, Träume, Trümmer, Leidenschaften um mich, so dass ich bloss beten kann, dass ich heil zu Hause ankommen werde. Wie war die Zauberformel?
Drei Mal die Absätze der roten Lackschühchen aneinander klopfen und sagen:
„Es ist nirgend schöner als daheim.“

Aber noch bin ich im Auge des Sturms. Die Stille lässt mich über die letzten Wochen nachdenken. Und da höre ich, kaum merkbar dieses Musikstück in mir. Ganz leise in meinem Blutrauschen.

Wenn Sie hören wollen, wie es sich anfühlt in mir, dann starten Sie dieses Video. Fühlen Sie mit!
Und dann, wenn Sie es mitten in ihrem Ohr haben (dies laut), dann lesen Sie von meinen Bildern die in meinem Kopf zur Musik rauschen.

Oh Sturm, ziehe weiter! Reiss mich wieder mit!



Ammans Aussicht durch das Hotelzimmerfenster. Nacht.
Ich schminke mich für den Abend, meine Reisebegleitung schläft, er hat keine Lust mit mir den Abend zu verbringen.
Ich vor dem Lift im Hotelflur. Dann im Lift der Libanese, der nun Amerikaner ist. Wir reden, wollen beide nicht alleine Abendessen. Wir gehen zum Italiener. Äusserst nette Konversation und er bezahlt das Essen. „Be my guest“, lächelt er und reist ab.
Nächsten Abend wieder alleine, meine Reisebegleitung ist immer noch lethargisch. Und ich, gar keine schlechte Laune gehabt, im Gegenteil! Dann mit dem jungen schönsten Jordanier in einer Discothek. Er einen Hauch von meinem Atem entfernt: „Kissing is not allowed in public spaces.“ An der Reception danach die beiden aus Dubai, bekomme ihre Nummern, falls ich wieder in Dubai das Nightlife so schlecht finden würde. Ich lächle und schlafe fast nicht ein.
Nächster Abend im Hotelflur. Der schönste aller Jordanier hatte mir ne SMS geschrieben, dass er mir etwas zeigen möchte. Dabei arbeitet er. Er will mir das Asiatische Restaurant zeigen. Es hat aber geschlossen. Er zieht mich rein, hinter einen Pavillion.
Dann wieder zurück, treffe ich den Ebenholzjungen. Es kann nicht sein, auch wenn wir wollten.
Und während seines Besuches das SMS des Indianers (er ist wirklich einer und lebt sozusagen bei mir um die Ecke), in den ich letzten Sommer so verschossen war. Es täte ihm undendlich Leid, dass er sich nicht mehr gemeldet hätte. Er würde so gerne mit mir „hang around“. Ich bin nicht böse, I am happy!, schreibe ich zurück. Keine Antwort mehr.

Und jetzt ist auf allen Seiten der Sturm meines Lebens, weil es da niemals einfach sachte zu und her gehen kann. Ich habe grad eine Verschnaufpause. Atme mit tief ein, er bricht bestimmt gleich wieder los und dieses Mal Richtung Sonne!

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